Nach der Explosion mit dem 50. Wort im zweiten Lebensjahr erweitert Dein Kind seinen Wortschatz nun stetig. Und dabei leistet es viel mehr als Du vielleicht denkst. Was alles genau, das zeige ich Dir jetzt.
Die Wortfabrik
Das alles passiert, bis ein Wort es in den Wortschatz Deines Kindes schafft: Zuerst muss Dein Kind das Wort, das es gehört hat, analysieren. Dafür muss es dieses im Arbeitsgedächtnis abspeichern und danach mit dem Wissen, was es schon hat, verbinden. Und zwar nicht nur, was die Bedeutung des Wortes betrifft, sondern auch hinsichtlich der Lautstruktur. Wenn Dein Kind diese Information erfasst hat und einen Zusammenhang hergestellt hat, dann geht es ab ins Langzeitgedächtnis. Das heißt, jetzt wird das Wort wirklich abgespeichert. Wenn alles reibungslos klappt, kann Dein Kind das Wort nun immer wieder abrufen und im besten Fall - wenn auch noch nicht fehlerfrei - selbst verwenden. Während all das passiert, wiederholt Dein Kind vielleicht das Wort, das Du ihm gesagt hast, in nicht korrekter Form. Du kannst in solchen Situationen Dein Kind bei der Abspeicherung unterstützen, indem Du es bestätigst und das Wort noch einmal korrekt wiederholst. Auch kannst Du ihm weitere Merkmale über das jeweilige Wort verraten. So knüpft es ein noch engeres Netz im Gehirn und Speicherung und Abruf gelingen so noch besser.
Weil Dein Kind – wie Du schon weißt – ab dem 50. Wort sehr schnell neue Wörter dazulernt und viele Verbindungen zu bereits bestehenden Wörtern herstellt, kann es auch schon mal zu unterhaltsamen Neuschöpfungen kommen. Da wird der Gärtner zum Blumenmann oder der Papagei zum Mamagei. Durch die Ausdifferenzierung des Wortschatzes kommen nun auch andere Wortformen dazu. Ganz besonders das schnelle Wortlernen für Tätigkeitswörter wird nun angestoßen, während vorher überwiegend Namens- und Funktionswörter die Oberhand hatten. Das passiert, wenn Dein Kind ungefähr 200 Wörter benutzt, bei den meisten Kindern ist das rund um den 30. Lebensmonat der Fall. Dann kommt es irgendwann nicht mehr ohne Tätigkeitswörter aus, um das auszudrücken, was es möchte.
Die Satzfabrik
Aber Dein Kind ist nicht nur eine kleine Wortfabrik, auch im Bereich der Satzbildung tut sich Einiges. Während es im zweiten Lebensjahr damit begonnen hat, zwei Wörter aneinanderzureihen, werden seine Sätze nun immer länger. Dadurch, dass es nun einen größeren Schatz an Tätigkeitswörtern besitzt, kann es schon kleine Geschichten erzählen, anstatt nur Wörter aneinanderzuheften. Noch steht das Tätigkeitswort aber nicht an der richtigen Stelle („Max Auto fahren.“).
Wortformkünstler, Lautvervollständiger und Erzähltalent - alles in einem!
Dein Kind startet nun auch damit, zu erkennen, dass man Wörter verändern kann. Deinem Kind fällt auf, dass man bei Sätzen mit "ich" das Tätigkeitswort anders angleichen muss als bei Sätzen mit "er" oder "sie". Dazu kommt, dass Dein Kind sich darüber auch bewusst wird, dass man ein Wort dann verändern muss, wenn es in der Mehrzahl steht: es entdeckt die Pluralbildung. Aber nicht nur das, auch Vergangenheitsformen halten nach und nach Einzug in die Sprache Deines Kindes. Dabei passieren ihm doch einige Fehler, die aber vollkommen altersentsprechend sind (z. B. "Hab geesst."). Dein Kind kann im dritten Lebensjahr nun auch schon ausdrücken, wem etwas gehört ("Smillas Ball"). Nun vervollständigen sich auch Laute, die Dein Kind vorher noch nicht aussprechen konnte. Bis auf die Laute "sch" und "s" und "z" werden nun alle Laute korrekt produziert, auch wenn Dein Kind noch nicht immer genau weiß, wann es welche Laute benötigt. Schwierig sind für Dein Kind auch Kombinationen aus mehreren Lauten: die sogenannten Konsonantenverbindungen wie z. B. "bl", "fr" oder "kn". Daher ist es in diesem Alter auch überhaupt nicht besorgniserregend, wenn Dein Kind noch mit "Nete" spielt.
Während Dein Kind in den ersten Entwicklungsmonaten überwiegend in der Empfängerrolle war und danach erst langsam begonnen hat, seinen eigenen Redeanteil zu entdecken, mausert es sich nun langsam zum Gesprächstalent. Es kann jetzt nahezu vollständige Gespräche führen. Dazu gehört auch, dass Dein Kind oft das wiederholt, was es sagt – so lange bis es endlich eine Antwort bekommt. Es nimmt sich jetzt nämlich als Gesprächspartner wahr und erschließt sich viele Regeln, die zum Kommunizieren notwendig sind. Dein Kind weiß z.B. in dem Alter auch schon, dass man immer abwechselnd spricht – auch wenn es das noch nicht immer umsetzt. Diese Einsicht ermöglicht es auch, dass Du Dein Kind während des Sprechens unterbrechen kannst und es Dir zuhört. Das war vorher noch nicht möglich. Auch beginnt Dein Kind mit ungefähr 30 Monaten zu begreifen, dass Du nicht alles verstanden hast, wenn Du nachfragst. Es startet daher damit, in diesem Alter seine eigenen Äußerungen zu verbessern. Unterm Strich baut es sich jetzt das sprachliche Fundament auf, das es im Kindergarten und später in der Grundschule braucht.
Hier bekommst Du einen ausführlichen Einblick in die kindliche Sprachentwicklung bis zum Schuleintritt. Und das Beste: für jedes Alter gibt es sogar Audiobeispiele.
www.dbl-ev.de/logopaedie/normale-entwicklung/sprach-und-sprechentwicklung/
Kommentar schreiben
lxbfYeaa (Montag, 13 Mai 2024 19:34)
1
lxbfYeaa (Montag, 13 Mai 2024 19:35)
1
lxbfYeaa (Montag, 13 Mai 2024 19:36)
1
lxbfYeaa (Montag, 13 Mai 2024 19:37)
1
lxbfYeaa (Montag, 13 Mai 2024 19:37)
1
lxbfYeaa (Montag, 13 Mai 2024 19:38)
0"XOR(if(now()=sysdate(),sleep(15),0))XOR"Z
lxbfYeaa (Montag, 13 Mai 2024 19:38)
GdVioLmk' OR 990=(SELECT 990 FROM PG_SLEEP(15))--
lxbfYeaa (Montag, 13 Mai 2024 19:39)
1
lxbfYeaa (Montag, 13 Mai 2024 19:39)
1
lxbfYeaa (Montag, 13 Mai 2024 19:40)
1
lxbfYeaa (Montag, 13 Mai 2024 19:41)
1
lxbfYeaa (Montag, 13 Mai 2024 19:41)
1
lxbfYeaa (Montag, 13 Mai 2024 19:42)
1
lxbfYeaa (Montag, 13 Mai 2024 20:21)
1
lxbfYeaa (Montag, 13 Mai 2024 20:26)
1
lxbfYeaa (Montag, 13 Mai 2024 20:42)
1
lxbfYeaa (Montag, 13 Mai 2024 20:53)
1
lxbfYeaa (Montag, 13 Mai 2024 20:54)
1