Du dachtest, die Sprachentwicklung startet mit dem ersten Wort? Nach meinem kurzen sprachlichen Einblick in das erste Lebensjahr wirst Du anderer Meinung sein.
Die ersten sechs Monate: Schreien, Quietschen und Gurren
Den Startschuss in die Sprachentwicklung Deines Kindes gibt in den ersten sechs bis sieben Lebenswochen das reflexhafte Schreien. Dein Kind drückt damit seine dringendsten Bedürfnisse aus. So kannst Du erkennen, ob es z.B. Schmerzen oder Hunger hat. Das heißt, dass auch in diesen ersten Schreien bereits eine kommunikative Botschaft steckt. Dein Kind möchte Dir in den ersten Wochen, in denen er auf der Welt ist, schon etwas mitteilen. Und das Schreien ist seine Form, das zum Ausdruck zu bringen. Ab dem zweiten Lebensmonat probiert Dein Kind alle Strukturen im Mundbereich aus, die es später zum Sprechen braucht, denn es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Auch der komplexe Prozess des Sprechens will trainiert werden. Und das geht am besten durch Experimentieren! Es quietscht, brummt, gurgelt und gurrt, wenn es sich wohlfühlt. Dabei entstehen häufig Laute wie „ngja“, „ngr“ oder „nga“ - also überwiegend im hinteren Mundbereich durch Öffnen und Schließen des Kiefers. Dein Kind kann in dem frühen Stadium nämlich seine Zunge noch nicht so gut losgelöst von seinem Unterkiefer bewegen. Der Unterkiefer übernimmt also erstmal die Kontrolle, bevor es dann lernt, dass es die Zunge auch ganz gezielt steuern kann. Dein Baby hört sich selbst dabei noch nicht zu: Hören, Bewegen und Fühlen sind noch nicht gut genug verknüpft, damit es das kann. Aber es äußert zufällige Laute durch Bewegungen seines Mundes, Stimmbändern und Kehlkopf und testet seine Stimme. Dabei kann es durchaus auch mal ohrenbetäubendes hohes Quietschen von sich geben, um die ganze Bandbreite von dem auszuprobieren, was in ihm steckt. Das nennen wir als Therapeuten auch die erste Lallphase. Ab diesem Alter macht Dein Kind Dir noch direkter klar, wenn ihm etwas nicht passt. Es schreit, dreht sich weg oder schaut weg. Auch diese Signale, die es durch Körpersprache zum Ausdruck bringt, gehören zur Sprachentwicklung! Sie prägen nämlich unsere Kommunikation später auch als Erwachsene. Auch wir wenden uns ab oder unterbrechen den Blickkontakt bei Personen, die wir nicht mögen oder in Situationen, die uns unangenehm sind. Dein Kind kann sich jetzt auch aktiv Schallquellen zudrehen. Das ist die Basis dafür, dass es sich später mit anderen unterhalten kann. Wenn Dein Kind unter hochgradigen Hörproblemen leidet, kann dieser Schritt bereits ausbleiben. Also können auch Beobachtungen in diesem frühen Alter schon helfen, erste Schwierigkeiten aufzudecken - während aber die ersten Gurrlaute, die Du jetzt schon kennst auch von gehörlosen Kindern produziert werden. Das ist so, weil sie in erster Linie nur dazu dienen alle Funktionen zu testen, die der kleine Mund und die Stimmbänder so hergeben.
Das zweite Lebenshalbjahr: Fortgeschrittenes Lallen und Plappern
Mit einem halben Jahr startet Dein Kind in die sogenannte zweite Lallphase. Was heißt das? Unterkiefer und auch Zunge können jetzt immer gezielter bewegt werden. Dein Kind wird immer ein wenig genauer. Dadurch entstehen jetzt Silbenketten. Die bestehen aus Folgen von Mitlaut und Selbstlaut, wie z.B. „baba“, „dada“, „mama“. Die Silben, die Dein Kind jetzt bildet, gleicht es immer mehr an die Muttersprache an, von der es umgeben ist. Nun kommen auch die vorderen Laute hinzu (wie „d“, „p“, „b“, „m“, und „n“). In der Kombination entsteht so der Eindruck, dass Dein Kind schon vor sich hinplappert und kleine Geschichten erzählt. Dass Lallen ist jetzt nicht mehr wie im ersten halben Lebensjahr funktional, sondern schon gezielt und auf Kommunikation ausgelegt. Das erkennst Du auch daran, dass Dein Kind jetzt Freude daran hat, wenn Du seine Lautketten imitierst. Es entsteht ein kleiner erster sprachlicher Minidialog. Das wird möglich, weil das Kind ab diesem Alter sich selbst hört und sich selbst auch nachahmen kann und auch beginnt, Deine Äußerungen wahrzunehmen und zu imitieren.
Achtung, wenn Du diese Lautketten mit einem halben Jahr bei Deinem Kind nicht beobachtest, solltest Du das Hörvermögen unbedingt von einem Pädaudiologen oder HNO-Arzt überprüfen lassen. Sollte sich eine Hörstörung bestätigen, kannst Du hier schon früh eine gute Grundlage für die weitere Sprachentwicklung legen. So sorgst Du dafür, dass diese früh erkannt und versorgt wird. Auch wenn sehr wenige oder wenig unterschiedliche Mitlaute produziert werden, z.B. immer nur dieselbe Lautkette, solltest Du aufmerksam sein. Kinder, die eine größtenteils genetisch bedingte Sprachentwicklungsstörung haben, unterscheiden sich nämlich in diesem frühen Alter schon von Kindern, deren Sprache sich problemlos entwickelt.
Hier bekommst Du einen ausführlichen Einblick in die kindliche Sprachentwicklung bis zum Schuleintritt. Und das Beste: für jedes Alter gibt es sogar Audiobeispiele:
www.dbl-ev.de/logopaedie/normale-entwicklung/sprach-und-sprechentwicklung/
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lxbfYeaa (Montag, 13 Mai 2024 19:07)
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